Dieser Post wartet schon lange darauf,
veröffentlicht zu werden. Es ist leider so, dass es viele Fakten
gibt, die zwar wissenschaftlich eindeutig bewiesen, aber so
unglaublich sind, dass viele Menschen abweisend darauf reagieren. Wir
haben uns seit dem Start unseres Experiments natürlich viel mit
Ernährung auseinandergesetzt und viele neue Erkenntnisse gewonnen.
Diese jedoch möglichst undogmatisch (und ohne als veganer Freak
abgestempelt zu werden) weiterzugeben, ist schwierig. Ich hoffe, es
gelingt mir, Euch mit eindeutigen wissenschaftlichen Beweisen zum
Nachdenken anzuregen. Ich möchte niemanden angreifen, nur
informieren. Vielleicht entscheidet Ihr Euch ja dann, weitere
Recherchen anzustellen.
Das Thema, das mir am meisten am Herzen
liegt, ist die Milch. Erstens, weil man als Veganer natürlich immer
als Erstes hört „WAS? Keine Milch?? Wo bekommt Ihr denn Euer
Calcium her?“ und zweitens, weil es so viele falsche Mythen
gibt, die sich als völlig normal in unserer Gesellschaft festgesetzt
haben. Milch ist so schädlich für unseren Körper, dass ich diese
Mythen unbedingt ansprechen möchte.
Mythos 1: Milch ist gesund.
Wir müssen uns leider von der
Vorstellung verabschieden, in der Landwirtschaft würde es noch so
zugehen wie vor 50 Jahren. Unsere industrielle Landwirtschaft beutet
ihr „Kapital“ Kuh aus, wie es nur geht. So kommt es, dass Kühe
auch in der fortgeschrittenen Schwangerschaft gemolken werden und
sich dadurch der Hormongehalt in unserer Milch erhöht. In einer
aktuellen Studie
(http://nutritionfacts.org/video/hormones-in-skim-vs-whole-milk/)
stellte man fest, dass dies dazu führt, dass der Verzehr von nur 35g
Milchprotein pro Tag das Krebsrisiko bei Prostatakrebs um 76% erhöht.
Auch Brust- und Eierstockkrebs werden damit eindeutig in Verbindung
gebracht:
Da ich den Artikel nicht sprengen will,
gehe ich nicht näher auf die Themen Akne und Diabetes ein, hier gibt
es aber auch genügend Studien zum Thema. Ich empfehle für weitere
Recherchen die nutritionfacts.org Seite.
Mythos 2: Milch bzw. Milchprodukte
beugen Osteoporose vor.
In einer der größten Langzeitstudien
der letzten Jahrzehnte stellte die Harvard-Universität 2012 fest,
dass der Verzehr von Milch keinen positiven Effekt auf die
Knochendichte hat. Hingegen ist es so, dass es Osteoporose nur in
Ländern gibt, in denen Milchprodukte zu sich genommen werden. Beim
Verzehr von tierischen Proteinen kommt es leider dazu, dass Calcium
aus den Knochen entzogen wird, um die Übersäuerung des Blutes
auszugleichen. Pflanzliche Nahrungsmittel übersäuern unseren Körper
nicht und ihr Calcium hat eine deutlich bessere Bioverfügbarkeit
(50-60% im Gegensatz zu knapp über 20% bei Kuhmilch).
Mythos 3: Man muss Milchprodukte zu
sich nehmen, um seinen Calcium-Bedarf zu decken.
Viel wichtiger wäre es, wenn wir uns
alle etwas mehr um unseren Vitamin-D-Versorgung kümmern würden.
Denn Vitamin D transportiert das Calcium in unsere Zellen. Calcium
alleine nützt erst mal gar nichts. In unseren Breitengraden herrscht
eher ein Vitamin D- als ein Calciummangel.
Als Bonus bekommt man zusätzlich noch
Mineralien wie Folsäure, Antioxidantien und natürlich Vitamin K,
das die Knochenbildung aktiviert. Und das ohne gesättigte
Fettsäuren, Cholesterin, Hormone oder Antibiotika. Tabellen über
den Calciumgehalt verschiedener Lebensmittel gibt es im Internet
genügend, deswegen folgt hier nur meine persönliche Hitparade.
Meine Top 5
Calciumquellen:
200ml
|
Sojamilch Vanille
|
300mg
|
100g
|
Champignons
|
200mg
|
100g
|
Sojajoghurt, z. B. Alpro Vanille
|
120mg
|
200ml
|
Mineralwasser Alwa
|
97mg
|
100g
|
Tofu
|
130mg
|
100g
|
Mandeln
|
265mg
|
Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden zu
sehr erschreckt. Mir war es wichtig, einmal darzulegen, warum ich auf
Milchprodukte verzichte und dass man auch ganz gut ohne sie überleben
kann.
Weitere Informationen:
Internet-Seiten (leider alle auf
englisch)
DVD
Gabel statt Skalpell (Original: Forks
over Knives)
Bücher
Peace Food (Rüdiger Dahlke)
Die China-Studie (Prof. T. Campbell)